16.11.22: Köstritzer Delegation ist beeindruckt von herzlicher mexikanischer Gastfreundschaft

Im Rahmen des zweijährigen Förderprogramms von Engagement Global, finanziert über das Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit ist der Besuch der Bad Köstritzer Delegation in der mexikanischen Partnerstadt Huamantla möglich geworden. Bereits im Juni konnten so die Mexikaner die Ostthüringer Kleinstadt besuchen. Basis für die Zusammenarbeit ist eine Reihe von Themen im Blickpunkt der Nachhaltigkeitsstrategie zur AGENDA 2030.

  • Die Teilnehmer der Abschlusskonferenz stellen in San José die Ergebnisse und Pläne ihrer Nachhaltigkeitspartnerschaft vor (Foto: Ana Lucia Rodríguez Tinoco)

Der Bad Köstritzer Delegation wurde in Huamantla ein sehr würdiger und emotionaler Empfang bereitet und eigens zur Begrüßung auf dem zentralen und bunt geschmückten Platz mitten in der Stadt ein Bühnenprogramm mit der in Mexiko sehr bekannten Band „Sanora Santanero“ gestaltet. Die deutschen Gäste mit Bürgermeister Oliver Voigt, Koordinator Andreas Hartmann und Dahlienkönigin Michaela Grace I. wurden der Bevölkerung freudig präsentiert. Am späten Abend lädt der Präsident der Stadt Huamantla, Juan Salvador Cedillo die Gäste aus Bad Köstritz in den Stadtpalast ein.

Der Folgetag am Sonntag galt weitestgehend den touristischen Besonderheiten von Huamantla und begann mit einem traditionellen Frühstück am Fuße des 4.420 Meter hohen Vulkan „Malinche“. Der Nationalpark des Vulkans ist zu einem bekannt durch seine üppige Flora und Fauna und zum anderen durch die Höhentrainings-Camps in Vorbereitung sportlicher Wettkämpfe. Die Voraussetzungen sind hierfür mit speziell angelegten Laufbahnen ideal.

Die Stadt Huamantla ist in Mexiko besonders als „Magic Pueblo“ (magisches Dorf) bekannt. Dies bedeutet, dass die Stadt den Charakter einer besonders sehenswerten Stadt genießt. Eines dieser Merkmale ist die Marionetten-Kultur, die schon in den vergangenen Jahrhunderten gepflegt wurde. Eindrucksvoll wird dies im Marionetten-Museum direkt neben dem Stadt-Palast vermittelt. Marionetten und Handpuppen von renommierten Künstlern aus den verschiedensten Epochen werden hier präsentiert. Aber auch im Stadtleben sind diese Figuren allgegenwärtig.

Beim Besuch der Stierkampf-Arena mit begleitendem Museum „Museo Taurino“ wird Huamantlas weitere große Tradition deutlich. Zahlreiche Plakate und Fotos dokumentieren die jährlich im September stattfindenden Stierkämpfe. Aktive und ehemalige Matadore führen leidenschaftlich durch die Anlage. 

Unweit davon wird von der Kultur-Koordinatorin Isabel Aquino ein erst vor kurzem ins Leben gerufenes soziales musikalisch/künstlerisches Kinderprojekt vorgestellt. Die Kinder überwiegend indigener Herkunft bekommen dabei eine besondere Aufmerksamkeit und Unterstützung zuteil, lernen so besser mit sozialen Problemen in der Gesellschaft umzugehen. Mit viel Freude nehmen die Kinder für ihre Chorauftritte von den Zuschauern Blumen entgegen.

Eigens zur Begrüßung der Köstritzer Delegation erfolgte am Nachmittag eine Veranstaltung mit traditionellen Pferdevorführungen, Paraden  und Schaugefechten verschiedener Gruppen und Einzeldarstellern.  

Als nächster Besuchspunkt steht der Besuch der zentralen Kirche San Louis auf dem Plan. Hier treten nochmals die Kinder aus dem Förderprojekt unter Beifall der vielen Gäste auf.

Den krönenden Abschluss des zweiten Besuchstages bildet ein Festumzug mit anschließendem Showprogramm mit mexikanischen Tänzen und Musik auf dem Platz vor dem Rathaus. Im Rahmen dieser Veranstaltung präsentieren sich die beiden Dahlienköniginnen Adamaria I. und Michaela Grace I. erstmals gemeinsam. 

Der offizielle Empfang der Bad Köstritzer Delegation ist für den 24. Oktober geplant. Zunächst nimmt die Delegation am morgendlichen festlichen Fahnenappell aller Schüler teil. Dazu wird vom Präsidenten der Stadt gemeinsam mit Schülern eine riesige mexikanische Flagge unter den Klängen der Nationalhymne gehisst. Dieser Fahnenappell erfolgt immer zu Beginn einer Woche.

Der Empfang im Rathaus ist eine hoch emotionale Veranstaltung. Präsident Juan Salvador Cedillo betont vor den Bürgermeistern, Stadträten und Vertretern des Ministeriums die Wichtigkeit der Partnerschaft mit der deutschen Stadt Bad Köstritz auf dem Weg zur AGENDA 2030. Viele gemeinsame Projekte werde man in diesem Zusammenhang angehen. Während des Festaktes wird die Partnerschaft nochmals schriftlich fixiert. Als Dank für das Engagement erhalten die drei Köstritzer die höchste Auszeichnung der Stadt Huamantla in Form einer großen Ehrenurkunde. Bürgermeister Oliver Voigt und Koordinator Andreas Hartmann danken den Präsidenten und allen Akteuren wiederum für die unvergleichlich herzliche Gastfreundschaft und betonen, dass sich diese Partnerschaft in den letzten Monaten beispielhaft entwickelt hat. In Erinnerung an den unvergessenen Besuch in Bad Köstritz im Juni 2022 überreichen sie den Präsidenten eine entsprechende Dokumentation in Buchform.

Nach dem offiziellen Empfang ist als nächster Tagesordnungspunkt der Besuch einer Mais- und Kakteen-Farm geplant. Auf der Fahrt dorthin informiert die Präsidentin der mexikanischen Dahliengesellschaft über soziale Dahlienprojekte. Die Dahliengesellschaft wirbt beispielsweise bundesweit in Frauengefängnissen für die Züchtung von Dahlien. Dazu stehen Bildungsangebote bereit. Über 300 Frauen konnten so schon für den Dahlienanbau begeistert werden. Die betroffenen Frauen haben damit auch die Möglichkeit, ihre Produkte zu verkaufen.  

Die Mais- und Kakteen-Farm liegt direkt an der Autobahn Richtung Veracruz, ist 2,5 Hektar groß und wird von einer älteren Frau, ihrer Tochter und Enkelin bewirtschaftet. Die Männer scheuen diese Arbeit. Mit einem Spaten gegen Schlangen bewaffnet, kümmern sie sich tagtäglich um das Feld. Sie lieben ihr Land und wollen nachhaltig, ohne Chemie und qualitativ hochwertig anbauen. Durch die lange Trockenheit, die sie hier noch nicht erlebt haben, ist der Mais-Ertrag spärlich. Sie versuchen mit Zwischenfrüchten über die Runden zu kommen. Aufgrund des Bioanbaus können sie jetzt 25 Pesos für das Kilo Mais verlangen, ansonsten nur acht. Aus den Kakteen wird vor allem roter Farbstoff gewonnen. Natürlich werden die Früchte auch zu Suppe verarbeitet. Man verwertet hier alles, was der Boden hergibt. Dennoch wird es immer schwieriger. Die Autobahn macht Angst, häufen sich doch immer wieder Überfälle auf die Bauern. Manch einer hat daher schon aufgegeben. Staatliche Unterstützung gibt es kaum. Von einer Unterstützung von 1.500 Pesos/Hektar für die Trockenheitsausfälle, die die Landwirtschafts-Koordinatorin anspricht, haben sie noch nichts gehört. Erstaunt über die innere Zufriedenheit der Frauen führt die Fahrt in ihr Haus. Dort bereitet sie aus den wenigen Zutaten leckere Speisen zu. Sie ist dankbar, dass sie jetzt Gästen der Stadt und Touristen ihre Produkte präsentieren und so etwas hinzu verdienen kann. Ihr bescheidenes Zuhause hat sie dazu liebevoll umgebaut.     

Der nächste Besichtigungsort ist eine Sporthalle in der Rollstuhl-Rugby gespielt wird. Hier wird die Köstritzer Delegation mit Willkommens-Spruchbändern und von einigen Cheerleadern begrüßt. Die Rollstuhl-Fahrer werden von nicht behinderten Therapeuten begleitet, die sich für diese Arbeit in einen Rollstuhl setzen. Der Besuch wird als große Wertschätzung für den Behinderten-Sport gesehen. Die Sportgruppe gehört wie auch andere Einrichtungen zur sozialen DIF-Gruppe. Am Nachmittag werden in dieser Sozialeinrichtung Vorstellungen des Frauenchors, des Reha-Sports und einer Übergabe von Sehhilfen beigewohnt.

In einem etwas von der Innenstadt entfernten Ortsteil werden den Gästen Regenwasserauffanganlagen gezeigt. In diesem kleinen Dorf wohnen vor allem indigene Bevölkerungsgruppen in ärmlichen Verhältnissen. Der Mais-Ertrag ist auch hier wie in den meisten Gebieten extrem spärlich. Die Stadt gibt hier etwas Unterstützung für den Bau von Regenwasserauffang-Behältern. Diese bauen die Frauen hier in Handarbeit aus Beton, Fassungsvermögen etwa acht Kubikmeter. Man ist hier stolz auf die Möglichkeit, das Wasser aufzufangen. Es wird für alle täglichen Dinge vom Waschen bis zum Kochen benutzt. Froh ist man hier auch über eine neue Trocken-Toilette, die von den 60 Bewohnern genutzt wird. Die Exkremente werden getrennt und nach der Trocknung als Dünger verwendet.

Das Thema Abwasser und Entsorgung beschäftigt die Köstritzer Delegation auch in einer Entsorgungsfirma. Nachhaltigkeitsbeauftragter Abolardo Ruiz und Kultur-Koordinatorin Isabel Aquino präsentieren hier die aktuellen Nachhaltigkeitsprojekte Biodiesel-Gewinnung aus Alt- und/oder Speiseöl, Solarbaum und Mülltrennung. Hierzu gibt es bereits in Huamantla verschiedene Lösungsansätze, die allerdings eine weitere Vertiefung der Umsetzungsstrategien erfordern. Hierzu haben die Köstritzer weitere Unterstützung besonders beim Wissenstransfer angeboten. Eine gute Plattform bieten dazu die künftigen monatlichen Videokonferenzen zwischen den Verwaltungen. Auch die Herangehensweisen wurden kritisch hinterfragt und ausführlich auf Machbarkeit diskutiert. Das Problem ist bei diesen Projekten das noch unzureichende Verständnis bei der Bevölkerung sowie die noch nicht ausreichende Bildungsarbeit.     

Der Besuch der staatlichen Schule CBTS 61 steht am vierten Besuchstag im Vordergrund. 1.609 Schüler in 33 Schulklassen präsentieren dazu ihre innovativen technologischen Projekte. So wird bei dem Rundgang durch das Schulgelände die Vielfalt und Begeisterung der Jugendlichen für ihre Themen deutlich sichtbar. Während des Besuchs wird ein neues Didaktik-Unterrichtsgebäude offiziell eingeweiht, in dem künftig die Schüler unter modernen, freundlich hellen Rahmenbedingungen lernen. Das wichtigste Projekt der künftigen Zusammenarbeit zwischen den beiden Partnerstädten ist der Bau einer Gewächshausanlage für den Dahlienanbau. Der Standort für die 200 qm große Anlage wurde vor Ort in Augenschein genommen. Die entsprechende Projektbeschreibung und ein ersten Kostenangebot übergibt die Schulleiterin Maira Hernandez den Bad Köstritzer Bürgermeister. Das Projekt ist förderungsfähig über den Kleinprojektefonds von Engagement Global. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2023 geplant. In diesem Zusammenhang werden auch Fachaustausche in beiden Städten erfolgen.  

Der weitere Tag ist für den Besuch im Gewerbegebiet der Stadt Huamantla reserviert. Zunächst steht eine Besichtigung des Kartoffelchipherstellers Gonac auf dem Programm. Unter erhöhten Sicherheits- und Hygienevorschriften erfolgt eine Führung durch das Produktionsgelände. Das innovative Unternehmen beschäftigt 1.300 Mitarbeiter, die überwiegend Fließbandarbeiten verrichten. Die Arbeitszeit beträgt hier acht Stunden, einschließlich einer bezahlten halbstündigen Pause. Der Produktionsprozess unterliegt einer ständigen Laborkontrolle. Gonac produziert vor allem für den mexikanischen und nordamerikanischen Markt.

Ähnlich innovativ, allerdings mit deutlich mehr Handarbeit wird in der Chili-Fabrik „La Morena“ produziert. Das Unternehmen wurde vor 52 Jahren gegründet und hat sich für eine nachhaltige Produktion in bester Qualität verpflichtet. Die Mitarbeiter und deren Arbeitsbedingungen stehen hier besonders im Mittelpunkt.

Innovativ verläuft der anschließende Besuch in der Technischen Universität Tlaxcala. In drei Vorträgen präsentieren Professoren ihre Forschungsergebnisse zu den Inhaltsstoffen der Dahlien. Dabei spielen die Fragen zur Biodiversität, zur gesunden Ernährung, der medizinischen Nutzung und der Herstellung von qualifiziertem hochwertigem Saatgut eine große Rolle. In jedem Vortrag wird die Wichtigkeit der Ziele der AGENDA 2030 herausgearbeitet. In den Gesprächen mit den Professoren erfolgten Kontaktaustausche. Man werde die Forschungsergebnisse in Deutschland in den Fachgremien auswerten und weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit eruieren. Beim weiteren Rundgang durch die Universität präsentieren mehrere Studentengruppen ihre aktuellen Projekte, die sich im Wesentlichen mit der Programmierung von technologischen Prozessen beschäftigen. Selbstverständlich wird auch in der Uni die Tradition um das Fest zu „La Catrina“ hochgehalten. Besonders verehrt werden verstorbene ehemalige Lehrer.

Ein ungewöhnlicher Treffpunkt in Huamantla ist die Goldstickerei von Ortschronist Don José. Der mittlerweile 95-Jährige ist stolz auf die Frauen dieser Stickerei, die schon so manch wertvolles Gewand für Persönlichkeiten bestickt haben. Das größte Ereignis war der Besuch von Johannes Paul II. in Mexiko, bei dem ihm ein speziell für ihn gefertigtes Gewand überreicht wurde.   

Der fünfte Besuchstag steht vorwiegend im Zeichen der Landwirtschaft. Die Köstritzer Delegation wird in eine Bio-Gewächshaus-Anlage geführt, in der vor allem Beerenobst angebaut wird. Auf einer Fläche von 16 Hektar erfolgen zweimal jährlich Ernten von Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Feigen, Brokkoli und Tomaten. Die Arbeit übernehmen 45 Mitarbeiter. Neben den Gewächshaus-Überdachungen sind Vogelschutznetze und Schutzzäune zu den Nachbargrundstücken angebracht. Letzteres soll verhindern, dass Chemikalien in das Gelände eindringen und die Bioqualität beeinflussen. Die Düngung erfolgt organisch, die Bewässerung Sensoren gesteuert aus der Zisternenanlage. Die Produkte werden an Privatpersonen, Bioläden und Marmeladenproduzenten in Mexico-City und Puebla geliefert. Das Unternehmen produziert seit sechs Jahren und ist stolz, dass die Mitarbeiter auch in der Corona-Zeit weiter beschäftigt werden konnten. Dem Unternehmer ist es auch besonders wichtig, dass die Mitarbeiter ständig weitergebildet werden.

Die Ranch “El Sueño“ ist die nächste Besuchsstation. Der Familienbetrieb arbeitet seit den 1930er-Jahren in der Rinderzucht. Mittlerweile leben hier über 1.000 Tiere in mehreren Offenställen, getrennt nach Altersgruppen. Die Milchproduktion ist neben der Zucht der Haupterwerbszweig der Ranch. Dazu stehen Tanks mit einem jeweiligen Fassungsvermögen von 30.000 Litern zur Verfügung. Digitale Halsbänder dokumentieren die Bewegungen, die Michleistung und eventuelle Krankheiten der Rinder.

Beim Besuch der „Agricultura 2021“  wird nochmals auf die Wichtigkeit des Dahlienanbaus und der ganzjährigen Vermarktung in der Region um Huamantla verwiesen. Man konzentriert sich hier auf alte Inka-Traditionen, die mit neuesten Erkenntnissen aus der Wissenschaft kombiniert werden. Man möchte wegkommen von der reinen Vermarktung der Dahlienblüten zu den August-Festen und die Dahlie mit ihren wertvollen Inhaltsstoffen ganzjährig nutzen. Dazu gibt es Kooperationen mit der Verwaltung, mit der Universität und der DIF. In Produktpräsentationen werden einige aktuelle Ergebnisse der Forschung vorgestellt. So wird eine Creme nach den Ureinwohnern „Xicamiti“ benannt. Deren Inhaltsstoffe wirken gegen Hautalterung. Das Inulin haltige Dahlienmehl „Safrina“ ist besonders wirksam in der verarbeiteten Form als Gebäck bei Diabetes-Patienten. Nach den Gesprächen mit den Referenten wird geprüft, inwieweit die Produkte in Deutschland und speziell in Bad Köstritz eingesetzt werden können.

Der Anbau von Pflanzen unter Gewächshausbedingungen ist in Huamantla ein soziales Projekt, bei denen insbesondere indigene Bevölkerungsgruppen Arbeit bekommen. In drei Gewächshäusern werden unterschiedliche Pflanzen aus Sämlingen gezogen und für den Handel vorbereitet. Die automatische Bewässerung erfolgt aus 25.000 Liter-Zisternen. Die Mitarbeiter sind dabei sehr engagiert und freuen sich über die Erfolge ihrer Produktvermarktung.

Am Abend wird im Stadtmuseum der Stadt Huamantla eine großflächige Kopie des Codex von Huamantla feierlich eingeweiht. Die Kulturbeauftragte des Ministeriums des Bundesstaates Tlaxcala betont während ihrer Laudatio die große Wichtigkeit dieser Gründungsurkunde von Huamantla. Präsident Cedillo dankt der Köstritzer Delegation um die Bemühung bei der Rückführung der Original-Fragmente des Codex aus der Berliner Nationalbibliothek. Diese Fragmente wurden einst von Alexander von Humboldt käuflich erworben und der Bibliothek gestiftet. Bürgermeister Oliver Voigt wird alles versuchen, damit diese beiden Fragmente wieder in das Ursprungsland zurückkehren.   

Der Besuch des Allgemeinen Krankenhauses Huamantla beschließt den offiziellen Teil des Entsendeprogramms. Das Krankenhaus war zu Zeiten der hohen Inzidenzwerte in den Jahren 2020 und 2021 als spezielles Corona-Krankenhaus ausgewiesen. Die Stadtverwaltung Bad Köstritz hatte mit Unterstützung von Engagement Global über das Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit 40 Sauerstoff-Konzentratoren zur Genesung der Patienten im Wert von 48.000 Euro dort bereitgestellt. Diese Konzentratoren werden derzeit im Bedarfsfall an Patienten verliehen. Der Chefarzt betont, dass die Bevölkerung für die Unterstützung sehr dankbar ist. Aktuell ist die Zahl der mit Corona infizierten Patienten mit 3,5 Prozent glücklicherweise relativ gering. In der oberen Etage des Krankenhauses gibt es für deren Behandlung speziell eingerichtete Zimmer. Das Krankenhaus macht einen sehr guten und modernen Eindruck. Es ist mit Notaufnahme, Labor, Behandlungszimmern und Apotheke alles bestens organisiert.   

Der erneute Besuch der Schule CBTS 61 widmet sich den traditionellen „La Catrina“-Fest, dass vom 28. Oktober bis 2. November in der Stadt Huamantla mit viel dekorativem Aufwand begangen wird. In der Schule führen so alle Schulklassen ihre Kreationen zur Ehrung der Toten vor. Diese sind großflächig und reich an Dahlienblüten, farbigen Sägemehl und Sand in den verschiedensten Formen mit Verwendung von Obst, Gemüse, Kerzen, Weihrauchdüften und vieles mehr angelegt. Eine Jury bewertet diese Kreationen und kürt die Sieger. Die jeweiligen Schulklassen erläutern dazu in kurzen Vorträgen die Hintergründe der Gestaltungen. Am Rande der Veranstaltung wird nochmals von der Schulleiterin und deren Stellvertreter die Wichtigkeit einer künftigen Schulpartnerschaft mit der Regelschule Bad Köstritz angesprochen. Diese könnte im Rahmen des ENSA-Programms der SKEW aufgebaut werden.  

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