Palais
Barocker Bau mit wechselvoller Geschichte
Zu den Besitzern dieses Hausgrundstückes vor 1678 ist wenig überliefert. Mit Beginn der Herrschaft Reuß-Schleiz jüngere Linie in Köstritz kam dieses Anwesen in gräflichen Besitz. Nach dem Großbrand von 1779 wurde auf der Brandstätte das neue barocke PALAIS als repräsentativer Wohnsitz für gräfliche Familienmitglieder errichtet.
1817 stand das Gebäude in der Konkursmasse des Fürstenhauses zum Verkauf. Einer der ersten Besitzer war ab 1824 der spätere Handelsgärtner Christian Deegen. Er war der Altmeister der deutschen Dahlienzüchtung. Ihm folgte als Pächter der Fürstlichen Brauerei Ökonomierat Rudolf Zersch.
Viele Jahre beherbergte dieses Gebäude die „Gärtnerische und Landwirtschaftliche Lehranstalt“ von Prof. Dr. Hans Settegast. Nach 1903 war es ein Verwaltungsgebäude der Schwarzbierbrauerei. Ab 1945 wurde der geräumige Gebäudekomplex vielseitig genutzt. Die Stadtverwaltung bezog den hinteren Gebäudeteil und im Hauptgebäude wurde ein Land-Ambulatorium eingerichtet.
Heute ist das Köstritzer Palais nach aufwendiger Sanierung im Jahr 1999 wieder Sitz der Stadtverwaltung mit attraktivem Trauzimmer und dem „Julius-Sturm-Gedenkzimmer“. Der prunkvolle Festsaal ist u.a. mit Deckenmalereien mit Dahlienmotiven aus alten Köstritzer Katalogen des 19. Jahrhunderts ausgestattet. Der Festsaal wird für die Veranstaltungsreihe „Konzerte im Palais“ und andere Events genutzt.